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Der Stahlblaue Grillenjäger

 
Herausgeber + Webmaster
Andi Roost
Fotos und Zeichnungen
Andi Roost
Wissenschaftliche Beratung
Vakant
 

 

 

 

 

Isodontia mexicana - Saussure, 1867


Reich
Tier
Stamm
Gliederfüsser (Arthropoda)
Klasse
Insekten (Insecta)
Ordnung
Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung
Taillenwespen (Apocrita)
Sektion
Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie
Apoidea
Familie
Langstiel Grabwespen (Sphecidae)
Unterfamilie
Sceliphrinae
Gattung
Isodontia
Art
Stahlblauer Grillenjäger (Isodontia mexicana)




Vorkommen:

Die nordamerikanische Art gelangte 1960 nach Südfrankreich und hat sich seitdem immer weiter ausgebreitet. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet besiedelt die Art heute Südeuropa, Süddeutschland, Österreich und die Schweiz. Die Art ist in den neu besiedelten Regionen als bodenständig zu betrachten.
Besiedelt werden oberirdische, röhrenförmige Hohlräume (Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 6 - 8mm, Holzspalten, Stängel, Rohre u. a.) bis in über 10m Höhe ab Boden.

Grösse:

Weibchen 15 - 18mm
Männchen 15 - 18mm

Flugzeit:

Von Juni bis September. Zur Auswinterung sowohl männliche wie auch weibliche Grillenjäger zu beobachten. Nach der Paarung nur noch weibliche Grillenjäger am Brutgeschäft tätig.

Verhalten:

Einmalig in Europa ist die Nestkonstruktion, bei der für die Zwischenwände und den Nestverschluss trockene, aber auch frische, grüne Grashalme verwendet werden. Am Nesteingangsbereich wurde innerhalb eines Radius von ca. 50cm gegenüber anderen Insekten aggressives Revierverhalten beobachtet.
Als Larvenproviant dienen vor allem Imagines der Heuschrecke Oecanthus pellucens (Weinhähnchen). teilweise werden auch andere Laubheuschrecken gejagt, wie z. B. die Südliche Eichenschrecke (Meconema meridionale), die sich in den letzten Jahren in Deutschland stark ausgebreitet hat. Zur Verproviantierung einer Zelle für ein heranwachsendes Männchen reicht eine Eichenschrecke aus (für die Weibchen werden meist 3 Beutetiere benötigt).


Quelle: "Wespe" von Rolf Witt




Weiblicher Stahlblauer Grillenjäger :


Weiblicher Stahlblauer Grillenjäger in Niströhre; 20.07.2020 (Bild von Claudia Frei und Alex Schröder)




Männlicher Stahlblauer Grillenjäger :


Männlicher Stahlblauer Grillenjäger trinkt Nektar an den Blüten einer gekrausten Minze; 19.07.2019



Männlicher Stahlblauer Grillenjäger trinkt Nektar an den Blüten einer gekrausten Minze; 19.07.2019



Männlicher Stahlblauer Grillenjäger trinkt Nektar an den Blüten einer gekrausten Minze; 10.08.2019



Männlicher Stahlblauer Grillenjäger trinkt Nektar an den Blüten einer gekrausten Minze; 10.08.2019



Männlicher Grillenjäger trinkt Nektar auf einer Goldrute; 13.08.2019




Nestblicke :

Nachfolgende Bilder wurden freundlicherweise von Frau Claudia Frei und Herrn Alex Schröder zur Verfügung gestellt. Sie konnten im 2020 das Weibchen des Stahlblauen Grillenjägers am Insektenhotel beobachten:


Das Weibchen drückt mit dem Hinterleib gegen eine Zellwand aus Gras; 20.07.2020



Das Weibchen hat den Bambusstängel mit Grashalmen verschlossen; 20.07.2020



Auch im aufgestellten Wildbienenhotel hat sich das Weibchen
des Stahlblauen Grillenjägers eingenistet; 25.07.2020



Eine Langfühlerschrecke liegt im Eingangsbereich der Nisthilfe; 25.07.2020



Das Weibchen des Stahlblauen Grillenjägers kommt
mit einer gefangenen Schrecke daher; 25.07.2020



Deutlich sichtbar sind im linken Brutgang die beiden Puppen, während im rechten hinten
noch eine Larve kurz vor der Verpuppung steht ; 10.08.2020



Das Weibchen des Stahlblauen Grillenfängers war fleissig und die Larven haben
sich auch prächtig entwicklelt und verpuppt; 13.08.2020