Hornissenschutz in der Schweiz
© 2001 - 2020
www.hornissenschutz.ch
www.vespa-velutina.ch
Unabhängig und nicht Profit orientiert

Wespen-/ Bienengiftallergie und Therapie

 
Herausgeber + Webmaster
Andi Roost
Fotos und Zeichnungen
Andi Roost
Wissenschaftliche Beratung
Vakant
 

 

 

 

 

Insektengiftallergie

Quelle: Broschüre des Allergiezentrums Schweiz

Wie äussert sich eine Insektengiftallergie ?

Die schwere Lokalreaktion :
Üblicherweise tritt im Bereich der Stichstelle eine schmerzhafte Rötung und Schwellung auf. Bei einigen Personen entsteht an der Stichstelle eine lokale Schwellung, die mehr als 10cm Durchmesser aufweist und über 24 Stunden andauert. Die Schwellungen können sich auf den ganzen Arm oder das ganze Bein ausdehnen und sogar von Lymphdrüsenschwellungen oder Fieber begleitet sein. Auch wenn lokalallergische Mechanismen beteiligt sind, spricht man bei diesen zum Teil bizarren Erscheinungen noch nicht von einer eigentlichen Allergie.

Die Allgemeinreaktionen :
Es handelt sich dabei meist um eine Allergie vom Soforttyp, wobei Antikörper, die Speziell gegen Eiweisse des Insektengifts gerichtet sind (IgE-Antikörper), eine wesentliche Rolle spielen. Die ersten Symptome treten meist unmittelbar und wenige Minuten nach dem Stich auf und reichen von Hautsymptomen (generalisierter Juckreiz, Rötung, Nesselfieber) über Augen- und Lippenschwellung, Übelkeit, Bauchschmerzen bis zu Atemnot, starkem Schwindel, Kraftlosigkeit, Schock und Bewusstlosigkeit. Ausnahmsweise kann sich im Rahmen einer schweren allergischen Reaktion mit Blutdruckabfall eine Komplikation wie ein Herz- oder Hirninfarkt mit Lähmungserscheinungen entwickeln.
Von solch gravierenden Schäden und auch von Insektenstichen mit tödlichem Ausgang sind vorwiegend ältere Leute mit Vorbelastung betroffen.

Wie wird eine Insektengiftallergie abgeklärt ?

Die ärztliche Diagnose beruht vor allem auf den Angaben der Patienten :

Was hatten Sie für Symtome und wie schnell sind sie aufgetreten ?
Haben Sie das Insekt gesehen ?
Blieb ein Stachel zurück ?
Bei welcher Tätigkeit ?
Wie haben Sie auf frühere Stiche reagiert ?

Zur Bestätigung der Diagnose und allenfalls Identifikation des Insektes stehen als Hilftmittel Hauttests und die Bestimmung der insektengiftspezifischen Allergie-Antikörper (IgE) zur Verfügung. Bei den Hauttests wird stark verdünntes Bienen- und Wespengift in kleinen Mengen in die Haut gespritzt. Entwickelt sich an der Teststelle eine von einer Rötung umgebene Hauterhebung (Quaddel), gilt der Hauttest als positiv. Der Hauttest ist von geschultem Personal unter Überwachung durchgeführt ungefährlich.

Massnahmen und Verhaltensregeln

Falls eine Insektengiftallergie festgestellt worden ist, sollten drei Massnahmen getroffen werden:

- Vermeiden weiterer Insektenstiche
- Mitsichtragen von Notfallmedikamenten
- Spezifische Immuntherapie mit Bienen- oder Wespengift bei schweren allergischen Allgemeinreaktionen

Bei schweren Lokalreaktionen hilft das Kühlen der Stichstelle und das Hochlagern des betroffenen Körperteils (z. B. Hand oder Fuss). Bei ausgeprägten Schwellungen kommen zusätzlich Notfalltabletten zum Einsatz.

Vorbeugen von Insektenstichen


Die vier Eskalationsstufen

Von Dr. Müller ist die nachstehende Zeichnung und zeigt die vier Eskalationsstufen einer Überreaktion des Immunsystems (Allergie)!


Eskalationsstufen einer Überreaktion nach Dr. Müller
I - Nesselfieber
II - Quaddelbildung meist abseits der Stichstelle
III - Atemnot und Übelkeit
IV - Kreislaufzusammenbruch (Anaphylaktischer Schock)

Immuntherapie

Die Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie (Hypo-/ Desensibilisierung) mit Insektengiften ist gut belegt. Während die Immuntherapie mit Wespengift bei über 95% der Patienten zu einem vollständigen Schutz führt, schützt diese etwa 85% aller Bienengiftallergiker. Die überigen immuntherapie behandelten Patienten reagieren meist mit einer schwächeren Reaktion auf einen erneuten Insektenstich.



Einige Fakten zu Bienen- und Wespenstichen :


- In der Schweiz sterben ca. 2 bis 3 Personen pro Jahr an einem Stich.
- Dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen, wohl beruflich bedingt.
- Die meisten Personen sind älter als 40 Jahre.
- Von den betroffenen Personen wissen nur 9 bis 25% von ihrer Allergie.
- Die Mehrheit der Stiche liegt in der Kopfregion.
- Der Tod tritt in der ersten Stunde nach dem Stich ein.




Quelle: Broschüre des Allergiezentrums Schweiz

aha! Allergiezentrum Schweiz
aha!infoline: 031 359 90 50
info(ät)ahaswiss(punkt)ch